2008-12-06 15:37:10

Chile/Argentinien: Erfolg vatikanischer Diplomatie


Papst Benedikt XVI. hat in einer Botschaft an die Präsidenten von Chile und Argentinien an die Vermittlung von Johannes Paul II. im Konflikt im südlichen Patagonien vor 30 Jahren erinnert. Der Papst hatte 1978 fast in letzter Minute die damals regierenden Militärjuntas von einem Krieg um einige Inseln abgehalten. Die Regierungen beider Länder gedachten des Ereignisses am Freitag mit einem Gottesdienst in der Kathedrale des chilenischen Punta Arenas. Die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern seien ein Zeugnis dafür, dass das damalige Ziel erreicht worden sei, betonte der päpstliche Sondergesandte bei der Feier, Erzbischof Odilo Pedro Scherer von Sao Paolo. In Anwesenheit der Präsidentinnen Cristina Fernandez de Kirchner aus Argentinien und Michelle Bachelet aus Chile erinnerte Scherer an Kardinal Antonio Samore, der damals geduldig und unermüdlich verhandelt habe. Als am 22. Dezember 1978 die argentinische Militärführung bereits den Angriffsbefehl gegeben hatte, konnte Papst Johannes Paul II. die Generäle Jorge Videla aus Argentinien und Chiles Augusto Pinochet bewegen, die Waffen niederzulegen. Argentinien hatte zuvor das Urteil eines internationalen Schiedsgerichts nicht anerkannt, wonach einige unbewohnte Inseln zu Chile gehörten. Erst 1984 kam es zu einem Vertrag zwischen beiden Ländern. – Die Vermittlung des Papstes in dieser Krise gilt als einer der größten Erfolge der vatikanischen Diplomatie. Auf beiden Seiten der Anden ist die Erinnerung an den päpstlichen Einsatz bis heute lebendig.

(kna/rv 06.12.2008 bp)







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