Die verbreiteten Ungerechtigkeiten,
Gewaltakte und Lügen beweisen, dass sich das Böse immer noch unter uns befindet. Das
betonte Papst Benedikt XVI. in der Generalaudienz in der Aula Paolo VI vor mehreren
Tausend Pilgern und Besuchern. Doch das Licht des „neuen Adams“ sei mitten unter uns,
so Benedikt weiter. In seiner Mittwochskatechese erläuterte das Oberhaupt der katholischen
Kirche die Lehre des Apostels Paulus über das Spannungsverhältnis zwischen der Erbsünde
und der Freiheit. Diese Freiheit sei den Menschen durch die Gnade Gottes geschenkt
worden. Dazu der Papst:
„Diese beiden Pole veranschaulicht Paulus schon
im ersten Korinther-Brief und dann besonders im Römer-Brief durch die Gegenüberstellung
von Adam und Christus. So wie die Sünde des ersten Menschen Konsequenzen für die gesamte
Menschheit hat, so – und noch viel mehr – wird den vielen durch die Gnadentat des
einen Menschen Jesus Christus die Gabe der Gerechtigkeit zuteil.“
Die Sünde
habe für Paulus – wie auch für die jüdischen Schriften seiner Zeit – zwei Dimensionen.
Einerseits sei die Erbsünde eine Gegebenheit, der die Menschen ausgeliefert seien,
andererseits trage man jede Verantwortung für die eigenen Sünden.
„Die Befreiung
von der Sünde Adams und von unseren eigenen Sünden durch Christus schenkt uns die
Freiheit, ein neues Leben im Dienst des Herrn zu führen und uns auch unserer Mitmenschen
und der ganzen Schöpfung anzunehmen, die bis zum heutigen Tag unter der Last der Sünde
seufzen und darauf warten, in die Herrlichkeit der Kinder Gottes einzutreten (vgl.
Röm 8,20-22).“
Apropos Ungerechtigkeiten und Lügen: Banken und Kreditinstitute
sind nach Worten von Papst Benedikt XVI. der Solidarität mit den Schwächeren verpflichtet.
Das gelte besonders in der aktuell angespannten Wirtschaftslage, unter der gerade
Familien leiden müssten, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan.
Das Kirchenoberhaupt äußerte sich mit einem Grußwort an Vertreter einer italienischen
Kreditbank, die an der Audienz in der Nervi-Halle teilnahmen. Unter den zahlreichen
deutschen Besuchern waren indes viele Delegierte und Vertreter aus verschiedenen Diözesen
anwesend. Ihnen sagte der Papst:
„Besonders heiße ich heute die Pilgergruppe
von Schönstatt willkommen. Das Paulusjahr und der eben begonnene Advent laden uns
ein, dass wir Christus unsere Herzen öffnen. Er ist der einzige Weg der Befreiung,
der uns vor der tödlichen Gefahr der Sünde bewahrt. Der Herr schenke euch den Geist
der Hoffnung und der Liebe und begleite euch mit seinem Segen!“