2008-12-02 12:13:17

Österreich: Pater Abel und die Zusatztafel


Die Jesuiten in Österreich stellen sich ihrer Geschichte und arbeiten das Vermächtnis von Pater Heinrich Abel (1843-1926) auf. Am Dienstag wurde beim Denkmal Abels in der Augustinerkirche eine Zusatztafel enthüllt, die auf den Antisemitismus des Jesuiten Bezug nimmt und diesen verurteilt. Zugleich bekennen sich die Jesuiten zu aufrichtigen und respektvollen Beziehungen zum Judentum. Der charismatische Wiener Jesuitenpater Heinrich Abel organisierte seit 1893 von Wien aus Männerwallfahrten nach Mariazell, die dem Wallfahrtswesen im steirischen Marienheiligtum neue Impulse gaben. Pater Abel galt als hervorragender Redner, zugleich aber auch als lautstarker Antisemit. Die Inschrift der neuen Tafel an der Augustinerkirche lautet wörtlich: „Der Einsatz von P. Heinrich Abel SJ für die Menschen hat seine Zeitgenossen dazu bewogen, ihm dieses Denkmal zu errichten. Seine Äußerungen über die Juden aber waren oft verständnislos, abwertend oder verachtend. Das Zweite Vatikanische Konzil hat erklärt: 'Im Bewusstsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche … alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgendjemandem gegen die Juden gerichtet haben'. Wir bedauern P. Abels antijüdische Äußerungen und bitten Gott und die Juden um Vergebung. Für die Gegenwart und die Zukunft ist es uns wichtig, eine aufrichtige und respektvolle Beziehung mit dem Volk des Ersten Bundes zu pflegen".

(kap 02.12.2008 sk)








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