Über 100 Therapeuten befassen sich auf der Jahrestagung der Akademie für Psychotherapie
und Seelsorge (APS) in Marburg mit dem Thema „Freiheit im Leben des Menschen“. Hintergrund
sind Behauptungen mancher Hirnforscher, dass alles Denken, Reden und Handeln des Menschen
durch die Gesetze der Natur vorherbestimmt seien. Dieser Ansicht widersprach auf dem
Treffen der Ärztliche Direktor der Klinik für Psychotherapie und Psychiatrie in Schwerin,
Andreas Brooks. Er warnte vor Wissenschaftsgläubigkeit. Viele vermeintliche Erkenntnisse
der Neurowissenschaften seien Deutungen. Laut Brooks betätigen sich manche Wissenschaftler
eher als „Hirndeuter“ denn als Hirnforscher. Der Theologe und Ethiker Ulrich Eibach
vertrat die Ansicht, dass Freiheit weniger eine Eigenschaft des Menschen als vielmehr
eine Gabe Gottes sei. Der Mensch sei nicht grenzenlos frei, sondern frei, sich an
Gott zu binden. Würde und Freiheit würden von Gott gewährt. Auch die Päpstliche Akademie
für Wissenschaften hat sich in der Vergangenheit mit diesem Thema befasst.