2008-11-29 15:05:38

Sri Lanka: Flutkatastrophe im Norden


Im Norden des Landes wird die vom Bürgerkrieg betroffene Bevölkerung jetzt auch von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Nach tagelangen Monsunregen und einem andauernden Wirbelsturm seien weite Teile der Halbinsel Jaffna überschwemmt, teilte die katholische Friedensbewegung Pax Christi am Samstag mit. Mehrere zehntausend Menschen seien aus ihren Häusern evakuiert worden. Die Stromversorgung sei zusammengebrochen, zahlreiche vom Sturm entwurzelten Bäume blockierten die Straßen. Zahlreiche Häuser seien zerstört und große Teile der Ernte vernichtet. Auch in der benachbarten Wanni-Region, in der bereits seit Wochen mehr als 300.000 Flüchtlinge ohne Versorgung im Dschungel lebten, sei es zu schweren Überschwemmungen gekommen, viele seien völlig von jeder Hilfe abgeschnitten. – Auf den Internetseiten der Regierung Sri Lankas und den singhalesisch-sprachigen Medien wird die Katastrophe bisher ignoriert. Nachdem die Regierung im September die internationalen Nichtregierungsorganisationen und Vertreter der Vereinten Nationen zum Verlassen der Region genötigt hat, sind dort keine ausländischen Beobachter mehr. Lediglich der der tamilischen Rebellen-Organisation LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) nahestehende Online-Dienst Tamilnet.com berichtet über die Lage in Jaffna. Demnach mussten mehr als 118.000 Menschen ihre Häuser verlassen und seien vorübergehend bei Verwandten, in Schulgebäuden oder Kirchen untergebracht. Die Flüchtlinge in der Wanni-Region leben laut kirchlichen Augenzeugenberichten unter unvorstellbar erbärmlichen Bedingungen. Viele seien bis auf die Knochen abgemagert.

(kna 29.11.2008 mc)







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