Die Terrorserie in
Mumbai ist zu Ende. Am Samstag brachten nach drei Tagen Sicherheitskräfte das Hotel
Taj Mahal wieder unter ihre Kontrolle. Fast 200 Menschen wurden bei den Angriffen
auf zehn Ziele in der indischen Finanzmetropole getötet, darunter auch mehrere Deutsche.
Eine bisher unbekannte islamistische Terrorgruppe übernahm die Verantwortung für die
Angriffe. Das brutale Vorgehen der Terroristen hatte die Weltöffentlichkeit verstört,
dementsprechend groß ist Ratlosigkeit, wie nun auf diese Terrorserie zu reagieren
ist. Der Generaldirektor von Radio Vatikan, Pater Federico Lombardi, betont in
einem Editorial für seinen Sender, dass es gerade für gläubige Menschen beunruhigend
sei, wie Religion missbraucht werde.
„Es ist furchtbar, dass in der heutigen
Welt Religion sich mit Gewalt vermischt. Der Fundamentalismus ist einer der dramatischsten
Risiken für die Menschheit, und er wird zu einer Gewissensfrage für jeden religiösen
Menschen. „Man darf keine Gewalt im Namen Gottes ausüben“, war der Schrei von Johannes
Paul II. Die Botschaften von Assisi müssen so laut wie möglich weiter klingen. Der
Frieden und der Mensch sind die Anliegen des wahren Gottes.“ In Indien sei
die Lage komplex, die richtige Antwort auf den Terror nicht leicht:
„Denken
wir an die alten Spannungen, die zur Trennung Pakistans von Indien geführt haben;
aber auch an die weiterhin bestehenden, ja steigenden fundamentalistischen Strömungen,
nicht nur in der islamischen Welt, sondern auch in der hinduistischen. In einem Land,
in der die so genannte „Minderheit“ aus 140 Millionen Menschen besteht, wie können
die Reaktionen auf einen solchen Anschlag sein, der einen islamischen Hintergrund
hat?“ (rv 29.11.2008 mc)