Der spanische Tenor
Plácido Domingo hat Gedichte von Papst Johannes Paul II. vertont. An diesem Freitag
stellte sein neues Album „Amore infinito“ (Unendliche Liebe) im Vatikan vor. Die Texte
seien ein Glaubenszeugnis des Papstes und richteten sich mit ihrer Botschaft der Zuversicht
an alle Menschen, sagte Domingo. Mit der Vertonung wolle er Johannes Paul II. als
großen Menschenkenner und Denker in Erinnerung rufen, so der Sänger bei einer Pressekonferenz
in der Sala Stampa. Die Rechte der Texte liegen bei der Vatikanischen Verlagsbuchhandlung.
Der Erlös soll wohltätigen Zwecken zu Gute kommen. (rv 28.11.2008 vp) Veronika
Pohl war bei der Pressekonferenz dabei:
Das Leben von Johannes Paul II. habe
eine Liebesbotschaft hinterlassen, so Domingo. Mehrmals habe er den Papst getroffen,
bei seinem letzten Besuch in Rom sei dann die Möglichkeit zur Sprache gekommen, einige
Texte zu vertonen.
„Ich habe dem Heiligen Vater gesagt, ich weiß, dass sie
zahlreiche Gedichte verfasst haben. Und ich würde sehr gerne, wenn Sie mir das gewähren
wollen, diese zu Liedern umformen. Und er hat geantwortet: Ja, das unterstütze ich.
Mit großer Freude!“
Johannes Paul II. und seine Poesien
seien unbeschreiblich.
„Alles, was er geschrieben
hat, ist überaus lesenswert. Und es bleibt nicht an der Oberfläche. Er hat Gewichtiges
zu sagen.“
Der Papst habe auf die Anliegen der Menschen,
ihre Sorgen und Nöte, aber auch auf die Freude und die Musik bezogen. Ihn selbst habe
er im Innersten berührt. Das Ergebnis? Domingo zitiert eine Strophe des Liedes „Anima
nell`anima“:
„Du Melodie, rühre mich an mit Deinem Harfenspiel, lass mich
treiben in Deinen Tönen, umfange mich ganz. Lass meine Seele auf dein Lied antworten.
Oh, Musik, oh Melodie, Du allmächtige Harmonie…“
Die Gedanken des Papstes
hätten ins Herz der Menschheit gezielt. „Die Freiheit, so schreibt
er, die Freiheit kennt keine Grenzen. Sie ist kein Prozess. Sie hat eine Gestalt,
die sich in Dir wieder findet. Die Freiheit hat keinen Preis, Du gibst Dich ihr selber
hin. Alles von Dir gibst Du ihr, ohne Dich zu beklagen. Und so strahlt Dein Menschsein
in voller Größe auf!“
Johannes Paul II. sei mitten unter den Menschen gewesen,
habe auf unzähligen Sprachen zu ihnen gesprochen, und sich besonders auch an die Kinder
gerichtet. Er habe jeden einzelnen Menschen erreichen wollen.
„Das sind
Lieder für alle Menschen. Und die Welt muss sich an diese unglaublichen Texte erinnern.
Johannes Paul II. war einer der wichtigsten Menschen, die ich kennen gelernt habe,
wahrscheinlich war der der wichtigste Mensch. Und in der unbeschreiblichen Person
dieses großartigen Menschen habe ich einen Heiligen gesehen.“
Für Plácido
Domingo hat Johannes Paul II. die konfessionellen Grenzen hinter sich gelassen.
„Dieser
Mensch hat nicht nur für uns Katholiken, sondern für alle so viel Gutes und Richtiges
bewirkt und zu sagen gehabt. Ganz unabhängig von den Religionen glauben die Menschen
an einen Gott oder eine höhere Macht. Und dieser Papst hat in seinem Glauben für alle
gesprochen und seine Liebesbotschaft an alle gerichtet.“