Österreich: Hilfsorganisationen drängen auf Spendenabsetzbarkeit
An Advent und Weihnachten
wird viel gespendet. Die österreichischen Hilfsorganisationen drängen nun auf die
steuerliche Absetzbarkeit von Spenden und nehmen die designierte Regierung in die
Pflicht. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, überreichten Vertreter der NGOs
am Dienstagmorgen im Parlament dem Vorsitzenden des Finanzausschusses, Günther Stummvoll,
eine DVD, die die Parteien an ihre fixe Zusage in dieser Frage erinnern soll, denn
im neuen Regierungsprogramm von SPÖ und ÖVP findet sich dazu keine Zeile. In einer
ersten Reaktion nach der Überreichung der DVD zeigte sich Caritas-Präsident Franz
Küberl von der Zusage Stummvolls „überrascht“.
„Dennoch bleibe ich skeptisch
und werde weiterhin auf eine Umsetzung der Absetzbarkeit zum 1. Jänner 2009 drängen.
Uns ist die Umsetzung bereits so oft versprochen worden, dass wir dabei bleiben, die
Absetzbarkeit zum nächstmöglichen Termin umzusetzen. Wir werden keine Vertröstung
mehr hinnehmen und den Druck weiter erhöhen."
Die Absetzbarkeit von Spenden
wäre ein „wichtiges Signal an die Bevölkerung, dass dem Staat die private Solidarität
der Menschen ein großes Anliegen ist“. Zugleich macht Küberl aber auch kein Hehl daraus,
dass sich die Hilfsorganisationen durch die Absetzbarkeit von Spenden ein erhöhtes
Spendenaufkommen und angesichts der finanziell angespannten Lage der Hilfsorganisationen
eine „Lockerung der Spendenhandbremse“ erhoffen.