Israel: Vatikandiplomat darf nicht in den Gazastreifen
Israelische Sicherheitskräfte haben dem Nuntius in Israel, Antonio Franco, die Einreise
in den Gazastreifen verweigert. Laut einem Bericht auf der Webseite des Lateinischen
Patriarchats von Jerusalem wollte der Vatikandiplomat mit seinem Sekretär und zwei
Priestern des Patriarchats am Sonntag nach Gaza fahren, um dort mit die Sonntagsmesse
zu feiern. Er sei jedoch trotz vorheriger Absprache mit dem israelischen Außenministerium
und hohen Armeeoffizieren am von Israel kontrollierten Checkpoint Erez gestoppt worden.
Nach dreistündigen Versuchen, die Verantwortlichen zu überzeugen, musste das Auto
mit den Geistlichen laut dem Bericht der katholischen Ortskirche wieder umkehren.
Dort wird das Vorkommnis als „Verstoß gegen die Regeln über die diplomatischen Beziehungen
zwischen zwei Staaten“ bezeichnet. Ein Sprecher des Außenministeriums begründete die
Einreiseverweigerung für den Vatikandiplomaten vor Journalisten mit der „anhaltenden
Bedrohung der Übergänge zwischen Gaza und Israel durch Raketen und Selbstmordattentate“.
Erst am Montag hatte Innenminister Meir Schitrit bei einer internationalen Pressekonferenz
in Jerusalem erklärt, die Visa-Probleme zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl seien
vollständig gelöst. Auch in der schwierigsten Frage, der Einreise katholischer Priester
aus Ländern wie Syrien oder dem Libanon, habe man „eine einvernehmliche Lösung gefunden“,
so der Minister.