Roms Oberrabbiner Riccardo di Segni hat die Absage von Papst Benedikt XVI. an einen
interreligiösen Dialog über Glaubensinhalte begrüßt. Man müsse dem Papst für seine
Klarstellung danken, sagte di Segni der italienischen Tageszeitung „Corriere della
Sera“ (Montag). Jede Religion habe unüberschreitbare Grenzen, die respektiert werden
müssten. Ein Dialog auf theologischer Ebene sei nicht möglich. Andernfalls erzeuge
man nur Missverständnisse und eine „kontraproduktive Rhetorik“, so der Rabbiner. –
Benedikt XVI. hatte in einem Vorwort für ein am Dienstag erscheinendes Buch des ehemaligen
italienischen Senatspräsidenten und Philosophieprofessors Marcello Pera geschrieben,
ein interreligiöser Dialog „im engen Sinn des Wortes“ sei nicht möglich, „ohne den
eigenen Glauben in Klammern zu setzen“. Auch der Begriff Multikulturalität besitze
eine „innere Widersprüchlichkeit“ und sei politisch wie kulturell nicht umsetzbar.