2008-11-24 17:35:16

Japan: Seligssprechung als Neuanfang


RealAudioMP3 In Nagasaki sind an diesem Montag 188 katholische Märtyrer aus dem 17. Jahrhundert seliggesprochen worden. Es war die erste Zeremonie dieser Art in Japan. Kardinal Jose Saraiva Martins, von Papst Benedikt XVI. mit der Feier beauftragt, nannte den Tod der Katholiken während der Christenverfolgungen im Shogunat den höchsten Akt menschlicher Freiheit.
Für die Auswahl der 188 waren vier Kriterien ausschlaggebend, erklärt der Leiter der zuständigen Kommission der japanischen Bischofskonferenz, Bischof Osamu Mizobe:

„Das erste: für die Japaner und das katholische Leben in Japan; zweitens: bisher wurden vor allem Männer ausgewählt, wir haben diesmal ein besonderes Augenmerk auf Frauen und Kinder gelegt; dann wollten wir nahezu alle Diözesen des Landes berücksichtigen. Die vier ausgewählten Priester sollten wirklich bekannt sein, denn es gibt viele andere Priestermärtyrer.“ 
Laut Medienberichten waren mehr als 30.000 Menschen zu der Feier ins Nagasaki Baseball Stadium gekommen. Regierungsvertreter waren demnach nicht darunter. Der Erzbischof von Nagasaki, Joseph Mitusaki Takami, hofft jedoch auf die Breitenwirkung der Seligsprechung:
„Das könnte ein neuer Anfang sein. Die anderen Religionen sind jetzt sehr interessiert. Wir als Kirche in Japan haben vielleicht die Möglichkeit, unseren Glauben zu erklären, unsere Botschaft für die japanische Gesellschaft: dass es Werte gibt, die zwar nicht irdisch, aber ewig sind. In Japan gibt es wie überall Menschen, die ein wenig zu egoistisch ausgerichtet sind.“ 
Die Katholiken in Japan stellen eine kleine Minderheit dar: Von den rund 127 Millionen Einwohnern sind rund eine Million Katholisch, mehr als die Hälfte von ihnen sind Einwanderer.
(rv 24.11.2008 bp)







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