In Nagasaki sind an
diesem Montag 188 katholische Märtyrer aus dem 17. Jahrhundert seliggesprochen worden.
Es war die erste Zeremonie dieser Art in Japan. Kardinal Jose Saraiva Martins, von
Papst Benedikt XVI. mit der Feier beauftragt, nannte den Tod der Katholiken während
der Christenverfolgungen im Shogunat den höchsten Akt menschlicher Freiheit. Für
die Auswahl der 188 waren vier Kriterien ausschlaggebend, erklärt der Leiter der zuständigen
Kommission der japanischen Bischofskonferenz, Bischof Osamu Mizobe:
„Das
erste: für die Japaner und das katholische Leben in Japan; zweitens: bisher wurden
vor allem Männer ausgewählt, wir haben diesmal ein besonderes Augenmerk auf Frauen
und Kinder gelegt; dann wollten wir nahezu alle Diözesen des Landes berücksichtigen.
Die vier ausgewählten Priester sollten wirklich bekannt sein, denn es gibt viele andere
Priestermärtyrer.“ Laut Medienberichten waren mehr als 30.000 Menschen zu
der Feier ins Nagasaki Baseball Stadium gekommen. Regierungsvertreter waren demnach
nicht darunter. Der Erzbischof von Nagasaki, Joseph Mitusaki Takami, hofft jedoch
auf die Breitenwirkung der Seligsprechung: „Das könnte ein neuer Anfang sein.
Die anderen Religionen sind jetzt sehr interessiert. Wir als Kirche in Japan haben
vielleicht die Möglichkeit, unseren Glauben zu erklären, unsere Botschaft für die
japanische Gesellschaft: dass es Werte gibt, die zwar nicht irdisch, aber ewig sind.
In Japan gibt es wie überall Menschen, die ein wenig zu egoistisch ausgerichtet sind.“ Die
Katholiken in Japan stellen eine kleine Minderheit dar: Von den rund 127 Millionen
Einwohnern sind rund eine Million Katholisch, mehr als die Hälfte von ihnen sind Einwanderer. (rv
24.11.2008 bp)