Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier trifft sich an diesem Freitag in
der südindischen Metropole Bangalore mit Unternehmern. Er wolle sich zwar um einen
Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu der ansässigen IT-Industrie bemühen, werde die
schwierige Lage der Christen vor Ort aber wohl nicht ansprechen, bedauerte die Gesellschaft
für bedrohte Völker (GfbV) im Vorfeld dieses Treffens. Bangalore liegt in dem von
Hindu-Nationalisten regierten Bundesstaat Karnataka, wo die Gewalt gegen Christen
stetig zunehme, so die GfbV. Im September seien im Bundesstaat 13 christliche Kirchen
von Aktivisten angegriffen worden. In Bangalore selbst habe die Polizei erst vor einer
Woche drei Christen wegen angeblicher Missionierungstätigkeiten verhaftet. Sie seien
noch immer in Haft. Steinmeier ist SPD-Kanzlerkandidat bei den deutschen Parlamentswahlen
vom nächsten Jahr.