Großbritannien: Bischöfe aus Europa und Afrika beraten
Afrikanische und europäische
Bischöfe tagen noch bis kommenden Sonntag im englischen Liverpool. Dabei beraten sie
über das Thema Migration. Auf dem Programm steht auch eine öffentliche Debatte über
alte und neue Formen der Sklaverei. Dazu sagte der Erzbischof von Liverpool, Patrick
Kelly, im Interview mit Radio Vatikan, Europa müsse mehr Verantwortung für seine Kolonialgeschichte
übernehmen. Die Industrieländer sollten Afrika endlich als gleichberechtigten Handelspartner
anerkennen:
„Wir müssen uns klar darüber werden, dass es nicht nur eine
schreckliche Vergangenheit der Migration gibt, die natürlich der Sklavenhandel war.
Wir müssen uns auch der aktuellen Aspekte von Migration annehmen. Und vor allem müssen
wir uns für einen fairen Handel einsetzen, der all die Ressourcen anerkennt und angemessen
bezahlt, welche die übrige Welt in Afrika findet und von Afrika selbstverständlich
in Anspruch nimmt.“ Verwirklichen ließe sich eine solidarische Beziehung zu
Afrika nur, wenn Europa afrikanischen Migranten offener begegne. Falsche Vorurteile
beträfen vor allem die so genannten Wirtschaftsflüchtlinge…
„Das ist ein
Wort, bei dem ich immer zusammenzucke, denn auch mein Vater war ein solcher Wirtschaftsflüchtling,
als er Irland verließ, um in England nach einem besseren Leben in Wohlstand zu suchen.
Ich finde, es ist ein sehr unpassendes Wort, weil es die eigentlich Beweggründe der
Menschen nicht wirklich trifft und sie alle über einen Kamm schert.“ (rv
20.11.2008 ad)