Vor den Europawahlen im Juni wird es nach Angaben von Europaparlaments-Präsident Hans-Gert
Pöttering keine Rede von Papst Benedikt XVI. im Europaparlament geben. „Der Besuch
wird sehr wahrscheinlich nicht mehr in dieser Legislaturperiode stattfinden“, sagte
Pöttering am Mittwoch in Straßburg. Der Christdemokrat hatte den Papst im März 2007
zu einer Rede vor den Abgeordneten eingeladen. Das war auf Kritik linker und liberaler
Parlamentarier gestoßen. Auch im Fall von Johannes Paul II. (1978-2005) habe es sehr
lang gedauert, bis es tatsächlich zu einem Papstbesuch im Europaparlament 1988 gekommen
sei, erinnerte Pöttering. Er hoffe, dass es dieses Mal „etwas schneller“ gehe und
Benedikt XVI. tatsächlich zu den Abgeordneten sprechen werde. Der CDU-Politiker äußerte
sich am Rande der Rede des britischen Oberrabbiners Jonathan Sacks im Parlament. –
Im Rahmen des gegenwärtigen „Jahres des interkulturellen Dialogs“ hatten vor Sacks
auch der syrische Großmufti Scheich Ahmad Badr el Din Hassoun und das Ehrenoberhaupt
der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, im Europaparlamentsplenum
gesprochen. Für Anfang Dezember ist eine Ansprache des Dalai Lama geplant.