2008-11-18 15:35:35

Zypern: „Es tut sich was“


RealAudioMP3 Am Dienstag ist auf Zypern das internationalen Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Edidio zu Ende gegangen. Rund 200 Repräsentanten aus Religion, Kultur und Politik waren in der Hauptstadt Nikosia zusammengekommen, um unter dem Motto „Die Zivilisation des Friedens: Religionen und Kulturen im Dialog“ miteinander in einen Dialog zu treten. In einer Pressekonferenz zum Abschluss der Begegnung betonte der Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi, die Dringlichkeit des Dialogs zur Sicherung des Weltfriedens.

„Wir glauben, dass zwischen Angehörigen verschiedener Religionen Freundschaft geknüpft werden muss, besonders jetzt im Moment einer ökonomischen Krise und wo die Börsen zusammenbrechen. Ich glaube, dass jetzt deutlich geworden ist, dass die Hoffnung, der Gott „Markt“ werde schon alles richten, sich als Aberglaube erwiesen hat. Wir haben in den letzten 15 Jahren wenig in den Geist investiert und wenig in die Menschlichkeit.“

Man habe sich entschieden auf Zypern zu tagen, weil die Insel der letzte Landstrich in Europa ist, der durch eine Mauer geteilt werde. Es sei allerdings nicht das einzige der Mittelmeerländer, in dem das Zusammenleben Angehöriger verschiedener Religionen gescheitert sei.

„Wir haben keinerlei Ambition gehabt, hier als Vermittler aufzutreten. Aber wir sind davon überzeugt, dass sich hier derzeit etwas tut. Und weil wir glauben, dass man das weiterverfolgen muss, haben wir beschlossen, eine Etappe unseres Friedensweges hier auf Zypern zu machen, um so eine Kultur des Friedens und des Dialogs zu fördern. Wir wollten die Aufmerksamkeit auf die Lage hier lenken, die von allen vergessen wird. Wer kümmert sich denn um Zypern und um die Teilung des Landes?“

Am Dienstag Nachmittag stehen verschiedene Friedensgebet auf dem Programm. Am Abend soll ein gemeinsamer Friedensappell verabschiedet werden. Das Friedenstreffen auf Zypern ist die 22. derartige Veranstaltung. Organisiert werden die Begegnungen von der in Rom ansässigen Gemeinschaft Sant'Egidio, die sich besonders um ökumenische und interreligiöse Verständigung bemüht. Die jedes Jahr an wechselnden Orten stattfindenden Zusammenkünfte sehen sich in der Tradition des historischen Weltfriedengebets von Assisi, zu dem 1986 Papst Johannes Paul II. (1978-2005) die unterschiedlichen Religionen eingeladen hatte.

(rv 18.11.2008 mc)








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