Vatikan: Neue Buchhandlung im Zeichen der Evangelisierung
Die vatikanische Verlagsbuchhandlung
„Libreria Editrice Vaticana“ hat ein drittes Verkaufslokal eröffnet. Unmittelbar vor
dem Petersplatz gelegen, bietet die neue Einrichtung einen mehrfachen Dienst für Pilger
und Touristen: Nicht nur Bücher sind dort erhältlich, man kann auch Vatikan-Münzen
sowie sämtliche Fotos des „L Osservatore Romano“, etwa von Papstaudienzen, sichten
und bestellen. Bei der Segnung der neuen Räumlichkeiten sagte der vatikanische Kardinalstaatsekretär
Tarcisio Bertone an diesem Dienstag:
„Im globalisierten Dorf der Postmoderne,
wo die Säkularisierung den Menschen von Gott trennt und daher auch die Menschen untereinander
trennt, will diese Buchhandlung die immer aktuelle Neuheit des christlichen Glaubens
vorlegen: Das Wort Gottes steht an der Wurzel der menschlichen Geschichte. Deshalb
so gibt es einen ausdrücklichen Zusammenhang zwischen dem Petersplatz und dieser Buchhandlung.
Der Petersplatz steht, wie wir wissen, für alle offen. Er ist ein Ort, an dem viele
Menschen auf der Suche nach dem unbekannten Gott die Wahrheit treffen. Und so will
diese neue Buchhandlung ein Ort der Evangelisierung und der echten Förderung des Menschen
sein, indem sie Texte und Mittel anbietet, die auf die Erwartungen, Bedürfnisse, Herausforderungen
der zeitgenössischen Kultur antworten.“
Wenn man die Buchhandlung betritt,
scheinen die Bücher zunächst freilich die Nebensache zu sein. Sie finden sich im ersten
Stock, zugänglich über eine hübsche kleine Wendeltreppe und einen Glaslift. Im Parterre
liegt der Jahreskatalog der Libreria Editrice Vaticana aus, doch ansonsten ist es
ganz und gar der Fotobestellung gewidmet. An mehreren Flachbildschirmen kann der potentielle
Kunde nach Fotos im Archiv des „Osservatore Romano“ fahnden, das Millionen Bilder
enthält. Der Chefredakteur der Vatikanzeitung, Giovanni Maria Vian:
„Der
„Osservatore Romano“ hat seit jeher nicht nur die Dokumentation von päpstlichen und
kurialen Texten sichergestellt, sondern immer auch eine wichtige Rolle bei der Foto-Dokumentation
gespielt. Wir halten die gesamte öffentliche Aktivität des Papstes fest. Nun ist der
Papst in den letzten Jahrzehnten immer mehr in direktem Kontakt mit den Gläubigen.
Und die Gläubigen brauchen und wünschen natürlich eine Erinnerung an diese Begegnungen.
Daher ist es klar, dass die Foto-Anfragen sehr viele sind.“
Am Schalter
bestellt man die Abzüge, die auf Wunsch auch mit der Post verschickt werden. Bis dato
war eine Fotobestellung nur im Vatikan selbst möglich, was verhältnismäßig wenige
Pilger wussten und einige andere wohl auch abschreckte. Ähnliches galt für Vatikanmünzen.
Die freundlichen Schalterbeamten im neuen Lokal stehen auch für Beratungen zur Verfügung.
Giovanni Maria Vian fasst zusammen:
„Dies ist ein neues Portal, das sich
den Besuchern öffnet – Pilgern, aber eben auch Touristen, die nach Rom kommen und
Sankt Peter aufsuchen. Das Ziel dieser neuen Einrichtung ist also evident – sich immer
mehr zu öffnen.“