2008-11-16 14:54:38

Zypern: Ökumenisches Friedenstreffen startet


RealAudioMP3 Am Sonntagabend startet auf Zypern das diesjährige Friedenstreffen der Basisgemeinschaft Sant’Egidio. Das Treffen steht unter dem Motto „Die Zivilisation des Friedens - Religionen und Kulturen im Dialog“. Gut 200 Religionsvertreter und Politiker aus über sechzig Ländern werden drei Tage lang für den Frieden beten und über Konfliktlösungen debattieren. Wir haben vorab mit dem Patriarchen der autokephalen Kirche von Zypern gesprochen, Erzbischof Chrysostomos II. Er hofft auf eine Signalwirkung für sein Land: Dem einzigen in Europa, in dem eine Mauer die Menschen voneinander trennt.

„Wir glauben, dass dieses Treffen eine sehr positive Rolle spielen wird für den Friedensprozess in Zypern. Es wird ein wichtiges Signal ausgehen an die Vertreter der beiden Landesteile, damit diese mit Nachdruck an einer gerechten Lösung suchen und so endlich Friede wird und wir glücklich wirklich miteinander leben können.“ 
Die Probleme im politischen Dialog seien derzeit noch vielfältig.

„In Zypern gibt es zwei Staaten, und man will höchstens einen lockeren Staatenbund. Aber Zypern ist zu klein, um es in zwei Teile zu teilen, und die EU hat den Staat Zypern als ganzes anerkannt. Europa glaubt daran, dass wir Türken und Griechen gemeinsam in Frieden leben können.“ 
Chrysostomos II. war am 16. Juni 2007 von Papst Benedikt XVI. im Vatikan empfangen worden. Der Patriarch lobt das gute ökumenische Klima unter Benedikt XVI.

„Wir als Kirche von Zypern unterstützen den ökumenischen Dialog. Wir haben beschlossen, im kommenden Jahr Gastgeber der nächsten Dialogrunde zu sein. Als Ortskirche wollen wir dazu beitragen, dass wir zu positiven Ergebnissen kommen. Denn wir können nicht zulassen, dass die Kirche Christi gespalten ist: Die Kirche braucht einen Hirten, es muss ein Volk geben und eine Herde. Die Kirche muss geeint sein. Und wir werden alles dafür tun, um Brücken zu bauen für die Einheit der Kirche.“ 
Sant'Egidio organisiert jährlich internationale Friedens- und Dialogtreffen in Erinnerung an das Friedensgebet der Weltreligionen, zu dem Johannes Paul II. 1986 nach Assisi eingeladen hatte. Die hochkarätig besetzten Treffen finden jedes Jahr in einer anderen europäischen Großstadt statt. Im Vorjahr war es in Neapel. Auch Papst Benedikt XVI. und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hatten teilgenommen.

(rv 16.11.2008 mc)







All the contents on this site are copyrighted ©.