2008-11-16 15:25:00

Großbritannien: Regierung gegen Zwangs-Organspende


In Großbritannien soll die Entnahme von Spenderorganen weiterhin an die ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen gebunden bleiben. Eine geplante Reform der Organspenderegelung werde vorläufig auf Eis gelegt, berichtete die britische Sonntagszeitung „The Observer“. Wegen der Knappheit von Spenderorganen hatte die Regierung eine Regelung erwogen, wonach jeder als Spender gelten solle, solange er oder seine Angehörigen dem nicht widersprechen. Für eine solche „Widerspruchslösung“ sei die britische Bevölkerung nicht bereit, befand nun ein Gutachten im Auftrag der Regierung. Premierminister Gordon Brown soll laut der Zeitung von dem Ergebnis enttäuscht sein. Auch der oberste medizinische Berater der Regierung, Sir Liam Donaldson, habe die Entscheidung kritisiert. Viele in Lebensgefahr schwebende Patienten stünden „am Rande der Verzweiflung“.
Ähnlich wie in Deutschland hängen Organspenden in Großbritannien bislang von der ausdrücklichen Zustimmung der Betroffenen ab. Verschiedene Gruppen fordern jedoch seit einiger Zeit die Umstellung auf eine Widerspruchslösung, wie sie beispielsweise in Spanien angewandt wird. Auch in Deutschland wird immer wieder ein Wechsel von der Zustimmungs- zur Widerspruchslösung diskutiert.

(kna 16.11.2008 mc)







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