Die künstliche Ernährung bei Wachkoma-Patienten einzustellen widerspreche dem Tötungsverbot
und sie Euthanasie. Der Vatikan hat mit dieser scharfen Kritik auf das Urteil des
höchsten italienischen Berufungsgerichts vom Donnerstag reagiert, das den Ernährungsabbruch
bei der 35jährigen Wachkoma-Patientin Eluana Englaro billigt. Die Mailänderin liegt
seit 1992 im Wachkoma. Für den Präsidenten der Päpstlichen Akademie für das Leben,
Erzbischof Rino Fisichella, bedeutet die Einstellung der Ernährung, dass ein Menschen
unter großem Leiden in den Tod geschickt werde. Auch Kurienkardinal Javier Lozano
Barragan spricht davon, dass man auf diese Weise einen Menschen zu einem schrecklichen
Tod durch Hunger und Durst verurteile. Fisichella sagte weiter, die Patientin sei
eine lebende Person, die selbstständig atme und auch Empfindungen wahrnehme. Der
Vater der Patientin kämpft seit fast zehn Jahren juristisch um den Tod seiner Tochter. (corrière
della sera/rv 14.11.2008 vp)