2008-11-14 12:25:38

USA/D: Marx fordert Weltinnenpolitik


RealAudioMP3 Der Weltfinanzgipfel der 20 Staats- und Regierungschefs wird die weltweite Finanzkrise nicht lösen. Das betont der Münchner Erzbischof Reinhard Marx an diesem Freitag. Im Gespräch mit Radio Vatikan in Rom forderte der Sozialethiker eine Weltinnenpolitik, eine moralische Erneuerung der Wirtschaft und Strukturen, die eine solche Krise in Zukunft verhinderten.

„Strukturen alleine können nicht helfen. Sie sind notwendig, damit das schlimmste verhindert wird, aber es gehört auch wieder dazu, dass die Akteure im wirtschaftlichen Bereich, auch die Anleger, auch die Politiker, sich klaren ethischen Prinzipien verantwortlich wissen, sonst können Strukturen immer wieder unterlaufen werden.“

Die Kirche müsse hier ihren Beitrag leisten, forderte der Erzbischof, der derzeit an der Vollversammlung des Päpstlichen Laienrats in Rom teilnimmt.

„Das ist ein langer Weg, hoffentlich hat der Schock, den wir jetzt erlebt haben, wenigstens etwas dazu beigetragen, dass so etwas wie Umkehr eintritt.“

In den 70er Jahren habe man gelacht, wenn die Kirche von einer Weltwirtschaftsordnung sprach, so Marx.
 
„Jetzt wird es notwendig. Wir brauchen eine Weltwettbewerbsordnung, die den armen Völkern einen gerechten Zugang zum Markt eröffnet. Marktwirtschaft, Freiheit und Deregulierung führen ja nicht automatisch zum Guten.“

Diesem Wahn seien zu viele gefolgt. Weltweite Strukturen wie der Internationale Währungsfond und die Welthandelsorganisation müssten erneuert werden, denn
„sie haben nicht in der Weise funktioniert, wie man es erwarten konnte“.


(rv 14.11.2008 bp)








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