Vatikan: „Qualitätssprung im Glaubensleben der Laien“
Welche Präsenz zeigen
katholische Laien heute in der Welt der Arbeit und Wirtschaft, in der Bildung und
Politik? Darum geht es bei der Vollversammlung des Päpstlichen Laienrates, die an
diesem Donnerstag in Rom begonnen hat. Rund 60 Fachleute nehmen an dem Treffen teil,
darunter 35 Laien aus allen Teilen der Welt.
Kardinal Stanislaw Rylko, Präsident
des Päpstlichen Laienrates, sagte zum Auftakt der Vollversammlung gegenüber Radio
Vatikan:
„Eine der großen Herausforderungen der katholischen Laien heute
ist der Mut zu einer sichtbaren und einschneidenden Präsenz in unserer Gesellschaft.
Die Leitkultur zielt ja eher darauf, die Christen unsichtbar zu machen, sie im sozialen
Leben, der Kultur, der Politik an den Rand zu stellen und den Glauben ganz und gar
im Privaten zu leben.“
Gleichzeitig beobachtet Rylko Zeichen eines Neuaufbruchs
im Glaubensleben vieler Laien. Die Kirche müsse dies mehr würdigen, so der polnische
Kurienkardinal.
„Ja doch, es gibt eine starke Glaubenserosion, die sich
in religiöser Gleichgültigkeit vieler Getaufter äußert, vor allem in unserem alten
und müden Europa. Doch viele andere kehren zurück, und wir beobachten einen echten
Qualitätssprung im Glaubensleben vieler Laien. Die Weltjugendtage etwa zeigen, dass
eine neue Generation junger Leute heranwächst, die die Schönheit und die Freude des
Christseins wiederentdeckt. Ich meine, dass unsere kirchlichen Gemeinschaften da aus
ihrer Selbstbezogenheit herauskommen und viel offener sein müssten für diese Entwicklung,
die der Heilige Geist unserer Zeit schenkt.“ (rv 13.11.2008 gs)