Katholische Entwicklungsorganisationen befürchten gravierende Auswirkungen der Finanz-
und Bankenkrise auf die Zukunft der Entwicklungshilfe. Es sei unverständlich, dass
beim anstehenden Finanzgipfel in Washington am Wochenende nur Industrie- und Schwellenländer
und kein einziges Entwicklungsland beteiligt seien, sagte der Präsident des Dachverbands
CIDSE, Rene Grothuis, am Dienstag in Brüssel. - Die Hilfen für die ärmsten Bevölkerungen
der Erde seien oberste Priorität für den bevorstehenden Finanzgipfel der so genannten
G20, erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. Die Krise dürfe keine Entschuldigung
sein, die gemeinsam getroffenen Verpflichtungen auf die lange Bank zu schieben. Die
Finanzkrise müsse an ihren Wurzeln angepackt werden, so der Südkoreaner. Die Staatschefs
aus aller Welt werde er am Samstag außerdem an die anstehenden Maßnahmen gegen den
Klimawandel erinnern. Die Wirtschaftskrise sei zwar die „dringlichere“, die der Umwelt
jedoch die „existentiellere“, sagte Ban in einer Pressekonferenz im Glaspalast der
UNO. - Wegen der weltweiten Finanzkrise wird die Weltbank ihre Hilfen für Entwicklungsländer
fast verdreifachen. In den kommenden drei Jahren könnten bis zu 100 Milliarden Dollar
zusätzlich an Krediten vergeben werden, heißt es aus Washington. Das Geld solle über
die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung an bedürftige Staaten fließen.
Die Erhöhung werde die Ärmsten vor Nachteilen schützen und Länder mit großen Haushaltsproblemen
auffangen, sagte Weltbank-Chef Robert Zoellick. (misna/dw/kna 12.11.2008 bp)