Österreich: Seligsprechungsverfahren für Abt Braunstorfer
Im Stift Heiligenkreuz wird am Samstag das diözesane Seligsprechungsverfahren für
den früheren Abt Karl Braunstorfer eröffnet. Braunstorfer war der erste Abt des
Stiftes Heiligenkreuz nach dem Zweiten Weltkrieg und gehört zu den prägenden Gestalten
in der Geschichte des Wienerwaldklosters im 20. Jahrhundert. Der Konzilsteilnehmer
gilt als geistlicher Erneuerer des Stiftes, weil er die Aufbrüche des Zweiten Vatikanums
in seinem Konvent im monastischen Geist umsetzte. Ziel war die Erneuerung der Liturgie
in Verbindung mit einer vom Konzil inspirierten Treue zur Tradition. In der Nachkriegszeit
widmete sich Abt Braunstorfer besonders dem Wiederaufbau des Stiftes und der Stiftskirche
und bemühte sich um eine Vertiefung des monastischen Lebens in Heiligenkreuz. Nach
seinem Rücktritt als Abt im Jahr 1969 widmete er sich der Herausgabe eines neuen Zisterzienserbreviers
in lateinischer Sprache gemäß der Liturgiereform des Konzils. Das neue „Breviarium
Sancrucense“ erschien 1979, ein Jahr nach seinem Tod am 20. September 1978.