Vietnam: Katholischer Widerstand gegen die Regierung
In der Diözese Hue im Zentrum des Landes hat sich der passive Widerstand gegen die
lokalen Autoritäten verstärkt. Immer mehr Katholiken kommen in die Gemeinde An Bang,
um vor Ort für den Erhalt ihres Heiligtums zu beten. Die Regierung dürfe diesen Kultort
nicht zerstören. Ausgangspunkt des Widerstandes ist eine 600 Quadratmeter große Waldlichtung,
die der Pfarrgemeinde von An Bang gehört. Hier haben die ansässigen Katholiken ein
Kreuz errichtet. Staatliche Ordnungskräfte beobachten seit September dieses Jahres
den Ort unter dem Vorwand, er sei von gefährlichen Bodenerosionen betroffen. Weiter
behauptet die lokale Behörde, das Gelände befinde sich in staatlichem Besitz. - 2007
hatte der Pfarrer der Gemeinde, Pater Nguyen Huu Giai, einen Antrag auf die Errichtung
eines Altares gestellt, damit die älteren Christen nicht den beschwerlichen Weg zur
nächsten Kirche auf sich nehmen müssten, um Gottesdienst zu feiern. Das Schreiben
wurde von offizieller Seite nicht kommentiert. Der Konflikt in An Bang gilt als exemplarisch
für Bemühungen von staatlicher Seite, christliche Glaubenspraktiken zu unterbinden. (apic
11.11.2008 vp)