Die katholische Kirche
soll künftig der Seelsorge bei kranken Kindern mehr Beachtung schenken. Dieses Thema
soll beim kommenden Kongress des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst
behandelt werden. An diesem Dienstag stellte der zuständige Präsident, Kardinal Javier
Lozano Barrágan, im vatikanischen Pressesaal die 23. Internationale Konferenz vor.
Was die medizinische Forschung betrifft, so betonte der mexikanische Kurienkardinal
bei der Pressekonferenz, dass der Vatikan weiterhin gegen die Forschung an embryonalen
Stammzellen sei.
Von Donnerstag bis Samstag treffen die Mitglieder des Rates
mit Experten zusammen. Zur Themenauswahl sagt Kardinal Barrágan:
„Wir haben
dieses Thema ausgewählt, weil es dem Papst sehr am Herzen liegt. Es gibt leider so
viele kranke Kinder auf der Welt. So sind rund 2,5 Millionen Kinder mit dem HI-Virus
infiziert. Wir wollen aber nicht die Ärzte ersetzen, denn die Mediziner sind für die
körperlichen Leiden zuständig. Die Aufgabe der Kirche besteht vielmehr darin, den
Kranken – und in diesem Fall den kranken Kindern – beizustehen. Wir müssen auch kranken
Kindern das Evangelium nahe bringen. Das ist ein dringendes Problem.“
Eine
wichtige Rolle spielen dabei die Seelsorger in den Krankenhäusern und bei den Leidenden
zuhause. Der Päpstliche Rat möchte diesen Helfern ihre Nähe und Unterstützung versichern.
Das sei auch ein Anliegen des Papstes, so Kardinal Barrágan weiter.
„Wir
sind ja sozusagen nur ein ,verlängerter Arm’ des Papstes, der sich sehr für dieses
Thema interessiert. Bevor wir aber konkrete Vorschläge machen, ist es deshalb auch
für die Mitglieder unseres Dikasteriums wichtig, Informationen zu sammeln und mit
Experten zu sprechen. Unser Ziel ist und bleibt aber, die Frohe Botschaft weiter zu
geben. Ziel des Kongresses besteht aber darin, dass wir Spezialisten ausbilden können,
die mit den konkreten Problemen der kranken Kinder richtig umgehen können.“
Barragan
sprach sich für eine Untersuchung postmoderner Einstellungen gegenüber kranken Kindern
aus. Der Kongress wolle auch Sichtweisen aus unterschiedlichen Religionen zur Begleitung
kranker Kinder zusammentragen. So sind Referate eines Juden, eines Muslims, eines
Hindus und eines Buddhisten geplant.