Großbritannien: Knappe Mehrheit gegen Schöpfungslehre
Eine knappe Mehrheit der britischen Lehrer ist der Meinung, dass die Schöpfungslehre
nicht in naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet werden sollte. 88 Prozent plädieren
jedoch dafür, auch über die Schöpfungslehre etwa im Biologieunterricht zu diskutieren,
wenn Schüler dies ausdrücklich wünschen. 29 Prozent der Lehrer wollen Schöpfungslehre
und Evolution gleichberechtigt behandeln. Das geht nach Angaben der Londoner Zeitung
„Times“ aus einer Umfrage des Fernsehkanals „Teachers’ TV“ unter 1.200 Pädagogen hervor.
Die staatlichen Lehrpläne lassen es nicht zu, dass die Schöpfungslehre im Naturkundeunterricht
behandelt wird. Die Debatte um Evolution und Kreationismus war durch einen Vorstoß
des früheren Bildungsdirektors an der Akademie der Wissenschaften (Royal Society),
Michael Reiss (London), neu entfacht worden. Er hatte sich Anfang September dafür
ausgesprochen, an Schulen nicht nur Evolution zu lehren, sondern auch die Schöpfungslehre
als eine „Weltanschauung“ zu diskutieren. Reiss – anglikanischer Theologe und Biologe
– trat von seinem Amt zurück, nachdem er von Naturwissenschaftlern heftig angegriffen
worden war. Die Akademie der Wissenschaften stellte sich zunächst hinter ihn, ließ
ihn dann aber fallen, weil er unbeabsichtigt dem Ruf der Einrichtung geschadet habe.