Mit Bestürzung hat die deutsche bischöfliche Aktion Adveniat auf den Schuleinsturz
in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince reagiert. Beim Einsturz des Gebäudes
am vergangenen Freitag sind mindestens 93 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 150
wurden verletzt. „Die Kinder, Jugendlichen und Lehrer sind gleich zweimal Opfer geworden“,
beklagte Michael Huhn, langjähriger Haiti-Referent der Bischöflichen Aktion Adveniat.
„Für die Verantwortungslosigkeit des Bauherrn und für das marode Schulsystem mussten
sie mit ihrem Leben zahlen.“ Privatschulen seien nach Auskunft Huhns ein lukratives
Geschäft in Haiti, da es an staatlichen Schulen mangelt und die Eltern dennoch alles
für die Bildung ihrer Kinder tun. Um den Gewinn zu erhöhen, sparten die Betreiber
der Privatschulen oft an der Bauausführung der Gebäude. - Die Schule „La Promesse“
im Armenviertel Nerettes war laut Aussagen von Anwohnern ohne Baugenehmigung und Fachwissen
erbaut worden. Der Leiter der Schule, ein evangelikaler Pastor, wurde inzwischen von
der Polizei vernommen. (pm 11.11.2008 mg)