2008-11-10 13:05:01

Papst: Sorge über Lage in Bolivien


RealAudioMP3 Benedikt XVI. macht sich Sorgen über die angespannte innenpolitische Lage in Bolivien. Der kleine Andenstaat steht in diesen Monaten am Rand eines Bürgerkriegs; der Streit um eine neue Verfassung und um die Rechte der Indios, die mit Evo Morales erstmals den Präsidenten stellen, spaltet das Land.

„Die schwierigen Umstände, die die Bürger eures Landes seit einiger Zeit erleben, scheinen sich im Moment noch zuzuspitzen”, meinte der Papst am Montag bei einem Gespräch mit Bischöfen aus Bolivien. „Das ist Grund zur Unruhe und zu besonderer pastoraler Sorge für die Kirche, die den Bolivianern in heiklen Augenblicken beigestanden ist, um ... zur Versöhnung aufzurufen und den inneren Frieden zu bewahren.”

Mit Vermittlungsversuchen im innenpolitischen Streit Boliviens haben sich die Bischöfe in letzter Zeit immer wieder giftige Pfeile aus der Politik zugezogen. Benedikt erinnerte die Oberhirten daran, dass sie auch in kirchlicher Hinsicht große Herausforderungen anzugehen haben: die „Schwächung des christlichen Lebens“ vor allem, der Bruch zwischen Glauben und Lebensstil, die oberflächliche christliche Bildung vieler Gläubigen.

„Um diese Probleme anzugehen, hat die bolivianische Kirche aber ein starkes Mittel in der Hand, nämlich die Volksfrömmigkeit, diesen wertvollen Schatz, der durch mutige Missionare im Lauf der Jahrhunderte angehäuft wurde und über Generationen in den Familien Boliviens treu weitergegeben worden ist. Das ist eine Gabe, die gepflegt werden will: Es geht darum, dass der Wert der Zeichen ins Innere des Herzens dringt und sich in starke Überzeugungen verwandelt.“

Benedikt XVI. empfiehlt „systematische Katechese”, mehr Anstrengung bei Bildung und Erziehung – und bessere Predigten. Damit griff er erstmals öffentlich eine Anregung der Bischofssynode auf, die kürzlich im Vatikan zu Ende ging.

(rv 10.11.2008 sk)









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