Vertreter des Vatikan
und des israelischen Großrabbinats treffen sich seit diesem Sonntag in Budapest zu
einer Konferenz über „Religion und Zivilgesellschaft heute“. Nach der Diskussion um
die so genannte Karfreitagsfürbitte hatte das gemeinsame Komitee der Vatikan-Kommission
für die Beziehungen zum Judentum und des Jerusalemer Rabbinats im Frühjahr einzig
auf Arbeitsebene getagt. Die Differenzen um dieses Fürbittgebet wurden aber bereinigt,
nachdem der Vatikan Anfang April offiziell erklärte, dass sich die Haltung der Kirche
zum Judentum „in absolut keiner Weise“ geändert habe. Es handelt sich also nicht
um das erste Treffen dieser Art, bestätigt der Sekretär der Päpstlichen Kommission
für die Beziehungen mit dem Judentum, Salesianerpater Norbert Hofmann: „Tagungen
dieser Art gab es schon 19 insgesamt. Seit 1970 treffen wir uns regelmäßig. Das Jerusalemer
Großrabbinat ist ein offizieller Partner des Heiligen Stuhls zum Dialog mit dem Judentum.
Wir haben diesmal ein osteuropäisches Land ausgewählt, um auch zu sehen, wie der Dialog
in osteuropäischen Ländern zwischen den Juden und den Katholiken funktioniert. Natürlich
müssen wir auch die Orthodoxen mitberücksichtigen, die in diesen Ländern oft den Großteil
der Christen stellen. Die Tagung wird beginnen mit einer Gedenkveranstaltung zur Reichskristallnacht,
die vor 70 Jahren stattgefunden hat. Das ist für Juden eine wichtige historische Erinnerung.
Das gilt auch für uns Katholiken. Denn nur wenn wir der Vergangenheit gedenken, kann
auch Versöhnung für die Zukunft stattfinden.“ Das Treffen in Budapest findet
bis am Donnerstag statt.