Als einen „Schritt in die richtige Richtung“ hat Vatikansprecher Federico Lombardi
das erste Katholisch-Islamische Forum bezeichnet. In einem Editorial für Radio Vatikan
hebt Lombardi den qualitativen Unterschied hervor, den dieses am Donnerstag zu Ende
gegangene Treffen kennzeiche:
„Die Kirche trifft sich regelmäßig mit verschiedenen
muslimischen Repräsentanten, aber dieses Treffen hat gezeigt, dass es möglich ist,
wesentliche Themen tiefer und aufrichtiger anzugehen und mit größerer Klarheit und
Ehrlichkeit zu benennen, was uns eint und was uns trennt. Die Abschlusserklärung enthält
Wichtiges zu den Themen Religionsfreiheit, Menschenwürde und der gleichen Würde von
Mann und Frau. Der gemeinsame Einsatz für eine gerechte und friedliche Welt ist verwurzelt
in dem gemeinsamen Glauben an die Erschaffung des Menschen durch einen Gott, der uns
liebt und der uns zur Liebe beruft.“ Lombardi hofft, dass das Dialogbemühen
nun Kreise zieht und sich in der islamischen wie der christlichen Welt fortsetzt.
„Das
beiderseitige Benennen von schwierigen Situationen wie die Angriffe auf Christen im
Nahen Osten und ihr Exodus, oder auch die jüngsten Angriffe auf Moslems in Bosnien,
oder auch der politische Missbrauch von Religion machen den Dialog komplex und schwierig,
aber all das darf ihn nicht behindern und zum Abbruch führen. Benedikt XVI. lädt dazu
ein, die Vorurteile zu überwinden und das schiefe Bild über den anderen zu revidieren.
Die Wegstrecke bleibt lang, aber dieser jetzige Schritt geht in die richtige Richtung.“ Mit
einem Bekenntnis zu Religionsfreiheit und Minderheitenschutz sowie einer klaren Absage
an Gewalt war am Donnerstag das Katholisch-Islamische Forum in Rom zu Ende gegangen.
Am selben Tag hatte Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer des Treffens in Audienz empfangen.
Er rief Christen und Muslime zum gemeinsamen Einsatz für die Menschenrechte und gegen
Gewalt, Armut und Ungerechtigkeit auf. (rv/kna 08.11.2008 mc)