Mit erheblichen zusätzlichen Investitionen wollen die bayerischen Bischöfe in den
nächsten drei Jahren die Katholische Universität Eichstätt unterstützen. Zusätzlich
zu den regulären Haushaltsmitteln wollen sie „zunächst“ in diesem Zeitraum der einzigen
katholischen Universität Deutschlands jährlich 1,3 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Dies teilte zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz
deren Vorsitzender, der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, mit. Die
bayerischen Bischöfe stünden zur Katholischen Universität Eichstätt. Sie sähen deren
großes Entwicklungspotential und wollten durch die Investitionen einen Beitrag zur
Weiterentwicklung der Universität im Bereich der Forschung und Lehre leisten. Damit
werde ein Grundanliegen des Großkanzlers der Universität, des Bischofs von Eichstätt,
Gregor Maria Hanke, „nachhaltig unterstützt“, sagte Marx. Die Bischöfe wollten eine
Universität mit katholischem Profil, die als wissenschaftlich herausragende Einrichtung
anerkannt sei. Für die „stark aufgestellten“ katholischen Einrichtungen der Erziehungshilfe
in Bayern erwarten die Bischöfe auch eine deutliche Unterstützung durch Staat und
Kommunen. Der Bischofskonferenz lag ein Bericht über die Arbeit und Bedeutung der
katholischen Einrichtungen der Erziehungshilfe in Bayern vor. Danach werden in 266
Einrichtungen, so in Heimen, betreuten Wohnformen, in der Erziehungsberatung, in sozialpädagogischen
Familienhilfen, ambulanten Hilfen und Tagesgruppen jährlich fast 44.000 Menschen betreut.
Für die betreuten Kinder, Jugendlichen und ihre Familien sei es zunehmend wichtig,
jemanden an der Seite zu wissen, der sie verlässlich begleiten wolle und Hilfe zur
Selbsthilfe geben könne.
Auf die landespolitische Situation in Bayern nach
den Landtagswahlen angesprochen sagte Marx, es habe eine demokratische Wahl stattgefunden,
zu der die bayerischen Bischöfe keine Bewertung vorzunehmen hätten. Er gehe davon
aus, dass die bisherigen guten Kontakte zur Staatsregierung auch künftig fortgesetzt
würden. Von seiten der katholischen Kirche stehe einer guten Kooperation nichts im
Wege. Jetzt müsse man der Regierung; die nach der Wahl in der Pflicht stehe, für das
Wohl aller einzutreten und zu wirken, auch Zeit lassen, sich in den Sachfragen zu
positionieren. Erfreut zeigten sich die Bischöfe darüber, dass der neue Bischof von
Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, künftig an den Vollversammlungen der Freisinger Bischofskonferenz
regelmäßig teilnehmen werde. Dadurch würden die alten historischen Verbindungen zwischen
dem pfälzischen Bistum und Bayern wieder belebt und der aktuelle Austausch über die
Landesgrenzen gestärkt. Das Bistum Speyer gehört wie die Diözesen Würzburg und Eichstätt
zur Bamberger Kirchenprovinz. Die Münchner Kirchenprovinz umfasst das Erzbistum München
und Freising, sowie die Bistümer Augsburg, Passau und Regensburg.