Auch der Vatikan gratuliert dem neuen US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama.
Papst Benedikt XVI. versicherte in seinem Glückwunschtelegramm sein Gebet, damit Obama
zu einer Welt in Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit beitragen könne. Katholiken
in aller Welt beteten dafür, dass Obama den großen Erwartungen an seine Präsidentschaft
gerecht werde und Gott ihm in seiner großen Verantwortung beistehe, sagte Vatikansprecher
Pater Federico Lombardi an diesem Mittwoch in Rom. Der 47-jährige demokratische
Präsidentschaftskandidat hatte sich bei den Wahlen am 4. November deutlich gegen seinen
republikanischen Herausforderer John McCain durchgesetzt. Der erste farbige Präsident
brachte nicht nur so viele Jugendliche wie nie zuvor in den USA an die Urnen und gewann
auch mit den Stimmen der Hispanoamerikaner. Als neuer US-Präsident trage Obama
eine globale Verantwortung, so der Vatikansprecher:
„Die Aufgabe des Präsidenten
der Vereinigten Staaten ist mit einer enormen Verantwortung verbunden, nicht nur für
sein eigenes Land, sondern für die ganze Welt. Denn die USA spielen in allen Bereichen
auf globaler Ebene eine fundamentale Rolle. Daher wünschen wir dem neuen Präsidenten
Obama, dass er den großen Erwartungen und Hoffnungen entspricht, die sich auf ihn
richten, indem er die geeigneten Wege findet, um den Frieden in der Welt voranzutreiben
und indem er die Menschenwürde und den Respekt vor menschlichen und geistlichen Werten
fördert.“ „Amerika hat den Wechsel gewählt.“ Kann man das so pauschal
zusammenfassen? Das wollte Birgit Pottler von dem katholischen Journalisten und USA-Spezialisten
Ferdinand Oertel wissen. „Ich denke, ja. Er ist ja mit einer so großen Mehrheit
gewählt worden, dass alle Kommentatoren von einer Sensation sprechen. Dahinter steckt
doch, dass die Mehrheit der amerikanischen Bürger einen Wandel wollen, und zwar hin
zu dem, was Barack Obama selbst in seiner ersten Rede gesagt hat: Die Stärke der USA
ist die Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen. … Realistische Chancen sehe ich auch
für Wandlungen in Richtung auf die Dinge, die von den katholischen Bischöfen in der
Wahlvorbereitung als wichtig bezeichnet worden sind: das, was der katholischen Soziallehre
entspricht. Es war ja der Krisenpunkt, dass die Bischöfe mit hoher Priorität die Abtreibung
zum Wahlkriterium gemacht haben, aber sie haben tatsächlich in ihrem Wahlhirtenbrief
sehr großen Wert auf den ,common sense’, auf das Gemeinwohl, gelegt. Das trifft sich
doch mit den Vorstellungen, die Obama jetzt schon als Programm vorgelegt hat.“