Die österreichische
Politik sollte die Familien nicht vergessen. Das ist eines der Themen, die derzeit
die Bischöfe der Alpenrepublik bei ihrer Herbstvollversammlung beschäftigen. Im niederösterreichischen
Großrußbach wurde auch über die Bedeutung der jüngsten Nationalratswahlen debattiert.
Der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Erich Leitenberger, fasst die wichtigsten
Gesprächspunkte zusammen.
„Es geht um Fragen, die die Ehe und Familie in
einer gesellschaftlichen Umbruchsituation betreffen. In gesellschaftspolitischer Hinsicht
ist natürlich im Augenblick in Österreich die Auswirkungen der jüngsten Wahlen ein
wichtiges Thema. Darüber hinaus müssen wir nicht vergessen, dass auch die aktuelle
Wirtschafts- und Finanzkrise die Bischöfe sehr beschäftigt. Vor allem kann es schlimm
werden, wenn die Finanzkrise auch auf die Wirtschaft auswirkt, die uns alle sehr betrifft.
Das hat dann besondere Auswirkungen auf die Schwächsten.“
Ein weiteres
wichtiges Thema ist die dramatische Situation der verfolgten Christen im Irak. Erst
vor Wochenfrist besuchte Weihbischof Franz Scharl im Auftrag der Bischofskonferenz
vier chaldäisch-katholische Diözesen im nördlichen Irak. Leitenberger:
„Man
darf nie vergessen, dass der Nahe Osten die Urheimat des Christentums ist. Die Situation
ist im Augenblick besonders schlimm für die Christen dort. Ich denke insbesondere
an den Irak mit den Problemen in Mossul. Der Zweck dieser Reise bestand aus diesem
Grund darin, ein Zeichen der Solidarität der österreichischen Christen zu setzen.
Andererseits sollte auch sondiert werden, welche konkreten Möglichkeiten der Hilfe
für die bedrohten Christen im Irak bestehen.“
Österreichs Bischöfe tagen
noch bis Donnerstag unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn. Eröffnet wurde
die Plenarversammlung am Montag mit der Segnung der neuen Räume des Generalsekretariats
der Bischofskonferenz im Erzbischöflichen Palais in Wien.