2008-11-04 13:56:01

Dem. Rep. Kongo: Bischof ruft nach EU-Soldaten


RealAudioMP3 Die Demokratische Republik braucht EU-Soldaten. Das fordert der kongolesische Erzbischof Laurent Monsengwo Pasinya. Die EU und die USA sollten Soldaten in das Land schicken, um ein Ende der Kämpfe zu erreichen, sagte der Erzbischof laut Medienberichten vom Dienstag in Brüssel. Damit spricht er einen großen Wunsch vieler seiner Landsleute aus. Auch der deutsche Caritas-Mitarbeiter in der Krisenstadt Goma, Alexander Bühler, bestätigt das Verlangen nach internationaler Präsenz.

„Die Menschen in Goma hoffen auf eine starke Präsenz einer EU-Truppe. Doch meiner Meinung nach erliegen sie der Illusion, dass diese EU-Truppe die Menschen im Kongo komplett schützen könnte. Sie glauben, dass damit die Kriegsparteien ausgespielt werden und somit Frieden geschaffen werden könnte. Sie setzen deshalb zu große Hoffnungen auf diese Truppen.“

Die Gewaltwelle dauert derweil an. Internationale Hilfswerke gehen von mindestens 50.000 Zivilisten aus, die allein in der Region Nord-Kivu dringend Hilfe benötigen. Die größte Hilfe biete derweil die Kirche, so Caritas-Mann Alexander Bühler.

„Die Kirche spielt im Kongo eine unglaublich große Rolle. Die kirchlichen Hilfswerke leisten tatsächlich viel. Sie sind vor Ort. Sie arbeiten problemlos mit den Behörden zusammen. Damit geben sie der Lokalbevölkerung eine gewisse Erleichterung. Dabei riskieren viele Kirchenleute ihr eigenes Leben. Sie sind auch da, um die Namen der Schuldigen aufzuschreiben. Darum setzen sie sich mehr als andere Helfer der Gefahr von Angriffen aus.“

Erzbischof Monsengwo warnte indes auch vor einer so genannten Balkanisierung des Landes. Er beklagte, dass alle bisherigen Abkommen nicht eingehalten worden seien. Die Grundlage für einen dauerhaften Frieden liege aber darin, zu seinen Unterschriften zu stehen. Es sei eindeutig, dass die Kämpfe im Osten des Landes wegen der dort vorhandenen Rohstoffe geführt würden. Nötig sei deshalb, die Nutzung der Ressourcen gemäß internationalem Recht verbindlich zu regeln. Ansonsten blieben auch weitere Friedenskonferenzen reine Kosmetik.

(rv/kna 04.11.2008 mg)








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