Die Demokratische
Republik braucht EU-Soldaten. Das fordert der kongolesische Erzbischof Laurent Monsengwo
Pasinya. Die EU und die USA sollten Soldaten in das Land schicken, um ein Ende der
Kämpfe zu erreichen, sagte der Erzbischof laut Medienberichten vom Dienstag in Brüssel.
Damit spricht er einen großen Wunsch vieler seiner Landsleute aus. Auch der deutsche
Caritas-Mitarbeiter in der Krisenstadt Goma, Alexander Bühler, bestätigt das Verlangen
nach internationaler Präsenz.
„Die Menschen in Goma hoffen auf eine starke
Präsenz einer EU-Truppe. Doch meiner Meinung nach erliegen sie der Illusion, dass
diese EU-Truppe die Menschen im Kongo komplett schützen könnte. Sie glauben, dass
damit die Kriegsparteien ausgespielt werden und somit Frieden geschaffen werden könnte.
Sie setzen deshalb zu große Hoffnungen auf diese Truppen.“
Die Gewaltwelle
dauert derweil an. Internationale Hilfswerke gehen von mindestens 50.000 Zivilisten
aus, die allein in der Region Nord-Kivu dringend Hilfe benötigen. Die größte Hilfe
biete derweil die Kirche, so Caritas-Mann Alexander Bühler.
„Die Kirche
spielt im Kongo eine unglaublich große Rolle. Die kirchlichen Hilfswerke leisten tatsächlich
viel. Sie sind vor Ort. Sie arbeiten problemlos mit den Behörden zusammen. Damit geben
sie der Lokalbevölkerung eine gewisse Erleichterung. Dabei riskieren viele Kirchenleute
ihr eigenes Leben. Sie sind auch da, um die Namen der Schuldigen aufzuschreiben. Darum
setzen sie sich mehr als andere Helfer der Gefahr von Angriffen aus.“
Erzbischof
Monsengwo warnte indes auch vor einer so genannten Balkanisierung des Landes. Er beklagte,
dass alle bisherigen Abkommen nicht eingehalten worden seien. Die Grundlage für einen
dauerhaften Frieden liege aber darin, zu seinen Unterschriften zu stehen. Es sei eindeutig,
dass die Kämpfe im Osten des Landes wegen der dort vorhandenen Rohstoffe geführt würden.
Nötig sei deshalb, die Nutzung der Ressourcen gemäß internationalem Recht verbindlich
zu regeln. Ansonsten blieben auch weitere Friedenskonferenzen reine Kosmetik.