2008-11-04 13:42:04

Bosnien-Herzegowina: Regierung hilft Katholiken nicht


Katholische Flüchtlinge seien sich selbst überlassen. Bischof Franjo Komarica von Banja Luka beklagte jetzt bei einem Besuch beim katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Deutschland, dass weder die bosnische Regierung noch die Internationale Gemeinschaft etwas tue, um katholischen Flüchtlingen die Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen. Es werde vom Bischof und den Priestern erwartet, dass sie für die Wiederherstellung der Infrastruktur sorgten. Die Regierung fühle sich für die Katholiken nicht zuständig, sondern vertrete die Auffassung, sie gehörten zum Bischof. Es sei jedoch nicht Aufgabe der Kirche, für Wohnungen, Strom, fließendes Wasser und Straßenbau zu sorgen, so Komarica. Noch dreizehn Jahre nach dem Krieg seien kaum zwei Prozent der geflüchteten Katholiken zurückgekehrt, beklagte der Bischof. Die katholische Kirche wolle einen „fruchtbaren Beitrag für die Zukunft des Landes leisten“, erklärte Komarica. „Dazu müssen wir jedoch hier leben dürfen“, fügte er hinzu. Er selbst werde nicht müde, seine Stimme für alle Entrechteten zu erheben. – Zwischen 1992 und 1995 herrschte in Bosnien und Herzegowina infolge des Zerfalls Jugoslawiens Krieg. 243.000 Menschen verloren ihr Leben, zwei Millionen Menschen wurden infolge der Umverteilung der Republik vertrieben.

(pm 04.11.2008 mg)








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