Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) wirft dem Land vor, zwei
wegen „Abfalls vom Islam“ inhaftierte evangelische Pfarrer aus wahltaktischen Gründen
freigesprochen zu haben. Laut Urteilsbegründung vom 25. September seien die Männer
nicht vom Islam abgefallen, was aber im Widerspruch zu den Aussagen der Freigesprochenen
steht. Die Pfarrer vermuten, dass hinter dem Fehlurteil eine politisch motivierte
Verzögerungstaktik steht und ihre Freilassung nur eine auf Zeit sein könnte. Zu den
Hintergründen schreibt die IGFM: Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad stehe
kurz vor der Wiederwahl und sei daher auf die Gunst der Presse und der Politik angewiesen.
Eine Verurteilung oder Todesstrafe wegen „Abfalls vom Islam“ würde sowohl in Teilen
der iranischen Bevölkerung als auch in der internationalen Gemeinschaft heftige Kritik
auslösen. (pm 03.11.2008 mc)