Der Staat ist auf das Engagement der Kirchen angewiesen. Das sagte Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble in einem Grußwort vor der EKD-Synode am 2. November in Bremen. In
einer Situation, in der die Kirchen nicht mehr automatisch für die gesamte Gesellschaft
sprechen, ist es um so wichtiger, dass sie sich nicht in ein religiöses Ghetto zurückziehen,
sondern sich in die gesellschaftliche Diskussion einbringen. Der CDU-Politiker begrüßte
die Programmatik, die sich die EKD mit ihrem Reformpapier „Kirche der Freiheit“ gegeben
hat. Als Mitglied der evangelischen Kirche sei er von der bleibenden Bedeutung des
Christentums für die Gesellschaft überzeugt. Das christliche Verständnis vom Menschen
habe entscheidend zur freiheitlichen Grundordnung des Grundgesetzes beigetragen. Schäuble:
„Wir Protestanten brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Mit allen
Irrungen und Wirrungen haben wir zu einem Verständnis von Offenheit, Toleranz und
Brüderlichkeit gefunden, das unsere Ordnung für viele attraktiv macht.“