2008-11-01 13:26:22

D: Zollitsch nennt Geld „sozialpflichtig“


Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat zur aktuellen Finanzkrise bekräftigt, dass Geld wie Eigentum sozialpflichtig sei. Solidarität und Verantwortung auch für die anderen Menschen seien notwendig, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion in Konstanz. Die soziale Marktwirtschaft habe zu Wohlstand geführt, funktioniere aber nur, wenn sie mit Maß ausgeübt werde, so Zollitsch. Nach seiner Einschätzung kann die ganze Gesellschaft als Gewinner aus der Finanzkrise hervorgehen, wenn sie aus der Krise lerne und zu Besinnung komme. - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) erkennt nach eigenen Worten keine besondere Kompetenz der Kirche bei der Finanzkrise. Daher sehe er nicht, warum von den Kirchen hier Lösungen kommen sollten, sagte er. Angesichts einer globalisierten Wirtschaft nannte er es ein Versäumnis der Politik, dass auf diesem Feld bisher keine gemeinsamen internationalen Regeln erreicht worden seien. Der Freiburger Erzbischof betonte, die Kirche wolle keine finanzpolitischen Konzepte vorlegen, sondern vielmehr das Gewissen der Menschen wach rütteln.
Lammert wie Zollitsch setzten sich auch nachdrücklich für den Schutz des Sonntags als arbeitsfreien Tag ein. Die Sonntagsruhe sei für ihn eine kulturelle Errungenschaft, die erhalten werden müsse, sagte Lammert. Bei der jeweiligen Handhabung von Ladenöffnungszeiten sei die Politik aber mit handfesten Interessenkonflikten konfrontiert. Auch Zollitsch hob neben der christlichen Wertschätzung des Sonntags dessen gesellschaftliche Funktion als einer gemeinsamen Freizeit hervor. Er kritisierte
die verbreitete Aufweichung des Sonntagsschutzes durch liberalere Ladenöffnungszeiten und betonte, dass es tiefere Werte gebe als das Geldverdienen.

(kna 01.11.2008 sk)







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