An die gesellschaftliche Bedeutung der Reformation hat der evangelische Bischof von
Braunschweig, Friedrich Weber, erinnert. Der Reformator Martin Luther habe nicht nur
eine Erneuerung der Kirche bewirkt, sondern auch eine Emanzipationsbewegung in Gang
gesetzt, sagte Weber am Freitag bei der Eröffnung der Luther-Dekade in der braunschweigischen
Landeskirche. Vieles, was heute selbstverständlich erscheine, verdanke sich nicht
zuletzt der Reformation, etwa die Freiheit des Gewissens, die Entwicklung individueller
Menschenrechte, die Wertschätzung von Bildung und Wissenschaft, die Einsicht in die
Notwendigkeit religiöser Toleranz oder die Überzeugung, dass Konflikte, selbst Glaubenskonflikte,
am besten im Diskurs gelöst werden. Weber wörtlich: „Ohne diese Errungenschaften wäre
unsere moderne Demokratie gar nicht denkbar.“