2008-10-31 17:09:35

Silja Walter OSB - Ordensfrau und Lyrikerin


RealAudioMP3 Die Schweizer Lyrikerin und Verfasserin mehrer Mysterienspiele Silja Walter wird kommenden Frühling 90 Jahre alt. Aus diesem Grund hat das Schweizer Kloster Fahr für die bekannte Nonne Schwester Hedwig diverse Aktivitäten geplant. An der Medienorientierung vom Donnerstag haben neben Silja Walter und der Priorin Irene Gassmann auch Abt Martin Werlen und die Literaturdozentin Ulrike Wolitz teilgenommen.

Sie wurde 1919 als Cécile Walter geboren, schrieb schon früh unter dem Silja Walter und trat 1948 – mit 29 Jahren – als Schwester Hedwig ins Benediktinerinnenkloster Fahr im Schweizer Kanton Zürich ein. Am 23. April 2009 feiert sie ihren 90. Geburtstag. Heute Vormittag lud Priorin Gassmann deswegen zum Mediengespräch:

Der Anlass ist der 90. Geburtstag von Silja Walter im nächsten Frühling. Und dazu haben wir einen Schreibwettbewerb lanciert; der wurde heute lanciert, so dass am Geburtstag im April dann die Preisverleihung stattfinden kann. Es geht eigentlich immer darum, dass das Werk von Silja Walter im Zentrum steht. Ein erster Anlass ist am 14. Dezember. Da wird im Kloster Fahr das Wettinger Sternsinger-Spiel aufgeführt in einer Fassung von Silja Walter. Es ist eine Freilichtaufführung mit rund 100 Teilnehmern. Und dann natürlich im Frühling, am Geburtstag selber, wird es einen Festakt geben, am 23. April, mit der Preisverleihung vom Schreibwettbewerb. Und es wird dann im Rahmen dieses Festaktes einen Blumenstrauss von Überraschungen geben, die wir jetzt noch nicht verraten.

 
Den frühen Zeitpunkt der Medienorientierung erklärt Priorin Irene Gassmann mit dem lancierten Schreibwettbewerb, der sich an alle Jugendlichen und Erwachsenen richtet.

Damit diejenigen, die am Wettbewerb teilnehmen, drei Monate Zeit haben zum schreiben. Dann ist das Ende Januar und dann hat die Jury noch gut zwei Monate Zeit, um die Texte zu lesen und zu bewerten. Deshalb brauchten wir fast ein halbes Jahr Vorspann. Inhalt dieses Wettbewerbs, also die Grundlage, bildet ein Text aus einem frühen Gedicht von Silja Walter: „Ist hinter allen Dingen, die scheinbar nicht gelingen, doch einer, der mich liebt.“ Ich denke, es ist eine Erfahrung, die alle Menschen machen – auch junge Menschen –, dass es immer wieder Situationen gibt im Leben, die scheinbar nicht gelingen: Enttäuschungen, Träume, die sich nicht erfüllen, Schwierigkeiten in der Schule, am Arbeitsplatz. Von daher, denken wir, ist es ein Thema, das viele junge Menschen auch ansprechen kann.

 
Und was sagt Schwester Hedwig zum Medienrummel um ihre Person?

Ich weiss nicht, das ist nur ein Thema für die Presse, so ein Status und so fort. Ich weiss, dass man immer wieder stolpert an der Schwester Hedwig und der Silja Walter: Wie wollen Sie genannt werden? Wer sind Sie denn eigentlich? Und dann kann ich nur immer sagen: Ich bin eine schreibende Nonne.

 
Zugleich hat Silja Walter ihr neues Buch „Er pflückte sie vom Lebensbaum – ein benediktinisches Tagesbuch“ vorgestellt. Und davon handelt es:

Ja, das ist ein Tagebuch. Es ist eine Auseinandersetzung mit der Regel, das heisst, mit meiner Überzeugung, dass die Regel christozentrisch ist und dass man eigentlich, so wie ich sie kenne und man sie kennt, man immer viel zu viel Wert daraus legt, auf die Struktur, auf die Askese, auf die Geschichte, auf das, was so allgemein für das geistliche Leben wichtig ist. Ich bin der Meinung, es ist ein unglaublich zu entdeckendes Buch, ein Buch, das man entdecken muss und dass man Christus darin entdecken muss, die Geheimnisse Christi. Und das Buch, das da entstanden ist – „Der Lebensbaum“ – ist eigentlich meine Entdeckung des Christus. Oder Besser gesagt: Ich habe mich selber darin entdeckt als Christin. Nicht so sehr als Nonne, sondern als Christin.

 
(rv 31.10.2008 mg)







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