Vatikan: „Wissenschaft kann Existenz Gottes nicht beweisen“
Der Vatikan beschäftigt
sich mit der Evolutionslehre. Die Theorien Darwins sind nämlich das Hauptthema der
Vollversammlung der Päpstlichen Akademie für die Wissenschaften. Geleitet werden die
Gespräche vom italienischen Physiker Nicola Cabibbo und vom Schweizer Genetiker und
Nobelpreisträger Werner Arber. Rund 45 namhafte internationale Wissenschaftler werden
über die „wissenschaftliche Einsichten der Evolution“ diskutieren. Evolution und Schöpfung
seien sich widersprechenden Lehren, sagt Werner Arber.
„Die große Mehrheit
der Naturwissenschaftler ist sich bewusst, dass es naturwissenschaftlich nicht möglich
ist, Gott zu beweisen und zu identifizieren. Das wird ja auch nicht das Thema unserer
Vollversammlung sein. Dennoch möchte ich betonen, dass wir Wissenschaftler Respekt
vor dem Glauben haben. Denn der Glaube spielt eine wichtige Rolle in unserem menschlichen
Leben. Wissenschaft und Glaube sind dennoch zwei verschiedene Welten. Es ist aber
wichtig, dass wir uns nicht gegenseitig bekämpfen, sondern miteinander unsere Verständnisse
über den Sinn des Lebens besprechen. Das ist schlussendlich Evolution.“ Arber
glaubt, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaften und Theologie möglich
sei. „Ich bin als Nicht-Katholik von der Zusammenarbeit mit dem Vatikan sehr
beeindruckt. Es gibt viele Nicht-Katholiken in der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften.
Auch ist es sehr bemerkenswert, dass wir Mitglieder aus allen Kontinenten haben. Und
was mich sehr erfreut, ist die Tatsache, dass auch viele Frauen dabei sind. Das ist
ein wichtiges Zeichen und scheint mir für den Vatikan sehr zukunftsbezogen zu sein.“ (rv
30.10.2008 mg)