Der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Raffaele Martino, hat der internationalen
Gemeinschaft Tatenlosigkeit angesichts der Übergriffe im Osten des Landes vorgeworfen.
Die Welt dürfe nicht weiter zusehen, wie in der Provinz Nord-Kivu Unschuldige Opfer
von Gewalt und Barbarei würden, noch dürfe sie das Schicksal der Zehntausende von
Flüchtlingen ignorieren, die dort Not litten. Die Weltgemeinschaft müsse mit ihrem
ganzen Gewicht sich für eine Lösung einsetzen und insbesondere die Einhaltung der
geschlossenen Friedensverträge überwachen. An die Konfliktparteien appellierte der
Kardinal, abzuschwören von der „Logik der Vergeltung“ und den Weg der Verhandlungen
und des Dialogs zu wählen. Eine Lösung des Konflikts habe auch Bedeutung für den Frieden
in der gesamten Region der Großen Seen, so Martino weiter. – Am 12. Oktober hatte
Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet auf die Not im Osten des Kongo hingewiesen.
Die Kämpfe waren dort 2006 wieder aufgeflammt. Anfang 2008 waren nach UNO-Angaben
800.000 Menschen auf der Flucht; mittlerweile sei die Zahl auf eine Million angewachsen.
Zehntausende Zivilisten haben demnach Zuflucht in rund 40 Flüchtlingslagern der Provinz
Kivu gefunden.