Indien: Märtyrer-Priester Digal starb im Krankenhaus
Der von Hindu-Extremisten im Bundesstaat Orissa zusammengeschlagene katholische Priester
Bernard Digal ist am Dienstag im St. Thomas-Krankenhaus von Madras gestorben. Digal
war Pfarrer im Bezirk Kandhamal. Er starb in Folge der Verletzungen, die er sich bei
einem Überfall auf sein Pfarrhaus in der Nacht des 25. August zuzog. Erzbischof Raphael
Cheenath von Cuttack-Bhubaneshwar sagte, Digal habe den „Siegeskranz der Märtyrer“
erlangt. Bereits bei den ersten antichristlichen Ausschreitungen im Bundesstaat Orissa
im Dezember 2007 habe der Priester deutlich gemacht, dass er trotz aller Drohungen
„unter seinen Leuten“ bleiben wolle. Digal habe sich vor allem für Friedensinitiativen
und die Hilfe für die an den Rand Gedrängten eingesetzt. Der Rosenkranz sei immer
der „Rettungsanker“ des Priesters gewesen. – Bernard Digal war indienweit bekannt
geworden, weil er während seines ersten Krankenhaus-Aufenthalts nach dem Überfall
im „Holy Spirit Hospital“ in Bombay über seine Erlebnisse in der Schreckensnacht berichtete.
Nach Beginn der Unruhen in Orissa im Gefolge der Ermordung des hinduistischen Funktionärs
Swami Laxmananda Saraswati war der 45-jährige Priester einem wütenden Mob in die Hände
gefallen.