2008-10-28 13:09:07

Vor 50 Jahren: Johannes XXIII. wird Papst


RealAudioMP3 Am 28. Oktober vor genau fünfzig Jahren stieg hier in Rom weißer Rauch auf: Es gab einen neuen Papst: Angelo Giuseppe Roncalli, Patriarch von Venedig, wurde Johannes XXIII., und eine neue Epoche der Kirchengeschichte begann.

„Habemus papam“ auf der Piazza San Pietro – von hier ging etwas aus, was sich heute in der Kirchengeschichte wie ein modernes Märchen ausnimmt. Mit dem 77-jährigen Johannes XXIII. trat der gute Papst an: „il papa buono“, ein Pontifex der Menschlichkeit. Nur drei Monate nach seiner Wahl kündigte er die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils an; er stieß die Fenster in der Kirche auf, legte den Grundstein zu einem neuen Verhältnis zu anderen Christen, anderen Religionen und zur modernen Welt. Mitten im Kalten Krieg empfing Papa Giovanni den Schwiegersohn des Sowjet-Führers Chruschtschow, wandte sich mit seiner Enzyklika „Pacem in terris“ (Frieden auf Erden) ausdrücklich „an alle Menschen guten Willens“ und mahnte in der brandgefährlichen Kuba-Krise 1961 eindringlich zum Frieden. Vor allem aber seine Freundlichkeit und Spontaneität machten ihn zu einer Ikone: Bis heute inspiriert seine Persönlichkeit Menschen in aller Welt, weit über den katholischen Raum hinaus. Johannes Paul II. sprach seinen Vorgänger, der nur fünf Jahre lang auf dem Stuhl Petri saß, im Heiligen Jahr 2000 selig.

(rv 28.10.2008 sk)







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