2008-10-28 11:19:59

Niger: Wegen Sklaverei verurteilt


RealAudioMP3 Es ist eine Premiere für Afrika: Erstmals ist ein Land des Kontinents wegen Sklaverei verurteilt worden. Der Gerichtshof der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten, der erst vor kurzem gebildet wurde, befand Niger für schuldig, internationale Normen gegen Sklaverei nicht angewandt zu haben. Das Gericht in Niamey entschied über den Fall einer 24-Jährigen aus Niger, die im Alter von 12 Jahren für umgerechnet etwa 350 Euro als Sklavin verkauft worden war. Die Regierung von Niger muß ihr nun rund 15.000 Euro Entschädigung zahlen. In Niger stehen nach einem Gesetz von 2003 auf Sklaverei-Vergehen bis zu dreißig Jahren Haft. Dennoch soll es in dem Land mindestens 40.000 Sklavinnen bzw. Sklaven geben.
Menschenrechtsverbände begrüßen das Urteil gegen Sklaverei als „bahnbrechend“ und vorbildlich. Romana Cachioli ist Afrika-Programm-Koordinatorin von „Anti-Slavery international“; sie sagte uns:

„Dieser Fall ist ein starkes Signal an alle westafrikanischen Staaten und noch darüber hinaus, dass das Verbot der Sklaverei stärker respektiert werden muss. Es reicht nicht, internationale Menschenrechtskonventionen zu ratifizieren - man muss sie auch in nationales Recht umsetzen. Für die 16 Staaten, die Westafrika bilden, bedeutet das Urteil auch, dass jetzt jeder Bürger, egal von welchem sozialen Level er kommt, sein Recht durchsetzen kann. Das ist wirklich eine deutliche Botschaft.“

(rv 28.10.2008 sk)







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