Irak: Bischof bezichtigt Regierung der Tatenlosigkeit gegenüber Christenverfolgung
Der chaldäische Bischof von Erbil, Rabban Al Qas, hat die irakische Regierung bezichtigt,
der Gewalt gegen die christliche Minderheit tatenlos zuzusehen. „Was in diesen Tagen
geschieht, ist das Ergebnis eines langen Schweigens des Ministerpräsidenten“, beklagte
er nach Angaben des Nachrichtendienstes AsiaNews. Mitverantwortung für die wachsende
Zahl an Übergriffen gegen Christen vor allem in der nordirakischen Stadt Mossul trügen
ferner das US-Militär sowie im Irak tätige Vertreter der Vereinten Nationen. Der chaldäische
Bischof verglich die derzeitige Lage mit den Christenverfolgungen der frühen Jahrhunderte.
Selbst gemäßigte Muslime wagten aus Angst vor Racheakten nicht mehr, christlichen
Nachbarn und Bekannten Schutz zu gewähren. Der Viertel der Christen, die bis zum Sturz
von Ex-Diktator Saddam Hussein im Jahr 2003 im Irak lebten, sei geflüchtet, betonte
Al Qas. Bis dahin stellten Christen drei Prozent der Bevölkerung.