Die größte Moschee
in Deutschland ist ohne Kontroverse in Duisburg eingeweiht worden. Ministerpräsident
Jürgen Rüttgers und der Vorsitzende der türkischen Behörde für religiöse Angelegenheiten
freuten sich gemeinsam über den Erfolg des Projekts. Der Leiter der christlich-islamischen
Dokumentationsstelle CIBEDO, in Frankfurt, Peter Hünseler, erklärt den friedlichen
Verlauf nicht nur mit der Tatsache, dass in dem Duisburger Viertel nur noch wenige
Deutsche wohnen.
„Der Beirat, bestehend aus vielen gesellschaftlichen Gruppen
einschließlich der Kirchen, hat im Vorfeld für den Moscheebau geworben und wohl dazu
beigetragen, dass viele Konfliktpunkte gar nicht erst entstanden sind. Aber wenn man
etwa die Situation in Frankfurt Hausen nimmt, wo wir bereits eine Moscheegemeinde
haben, wo bereits zwei Moscheen sind und eine dritte hinzukommen soll, verläuft die
Diskussion natürlich ganz anders.“
Die Position der Deutschen Bischofskonferenz
sei in dieser Hinsicht eindeutig, sagt der Leiter von CIBEDO, die sich im Auftrag
der Deutschen Bischofskonferenz für interreligiösen Dialog einsetzt:
„Religionsfreiheit
ist nicht etwas, das wir den Muslimen großzügiger Weise zugestehen können, sondern
es ist ein in unser Verfassung verankertes Menschenrecht. Von daher gibt es über den
Bau von Moscheen eigentlich nichts zu diskutieren in den Grundsatzfragen. Es gibt
in den Detailfragen vielleicht etwas zu diskutieren: Wie wird sie finanziert? Wie
gehen die Moscheegemeinden mit der umliegenden Wohnbevölkerung um? Das sind Fragen,
die diskutiert werden müssen, aber die grundsätzliche Frage, ob Muslime in Deutschland
ein Anrecht auf Moscheen haben, ist eindeutig zugunsten des Moscheebaus zu beantworten.“