2008-10-27 13:49:45

Brasilien: „Papst interessiert sich für unsere Probleme“


RealAudioMP3 Die katholischen Laien in Brasilien erleben einen Aufschwung. Das sagt der Vizepräsident der brasilianischen Bischofskonferenz, Bischof Luiz Soares Vieira, gegenüber Radio Vatikan. In einer Zeit des Priestermangels würden nämlich die Laien eine wichtige Rolle einnehmen. Da rund 90 Prozent der Katholiken in Brasilien wegen des Priestermangels keine Eucharistiefeier besuchen kann, weichen immer mehr Pfarrgemeinden auf Laientheologen aus. Es herrsche ein wahrer Boom an Wortgottesdiensten, sagt Bischof Luiz Soares Vieira. Für die wenigen Priester, die in den ländlichen Regionen wirken, sei vor allem die fehlende finanzielle Unterstützung ein Problem. Dazu Bischof Luiz Soares Vieira:

„Der Heilige Vater hat diesen Priestern ein wunderbares Geschenk gemacht. Denn er hat ihnen bewiesen, dass er für die konkreten Probleme interessiert ist. Deshalb hat Papst Benedikt XVI. den ärmeren Priestern in Brasilien Geld zur Verfügung gestellt. Der Papstbesuch im Mai 2007 hat aber auch bei den Laien eine positive Wirkung ausgelöst, die wir heute noch spüren. Was die finanzielle Hilfe betrifft, so hat der Papst insgesamt an 52 brasilianischen Diözesen Geld gespendet.“

In ländlichen Gebieten Brasiliens müssten sich die Priester und Missionare mit vielen Problemen herumschlagen, so Bischof Soares Vieira.

„Unser Problem sind nicht die Wortgottesdienste oder die Laien. Das Problem ist die Distanz zwischen den Gemeinden. Wenn man beispielsweise bedenkt, dass allein der Bundesstaat von Amazonas halb so groß wie Europa ist und wir einige Dutzend Priester zur Verfügung haben, dann wird es schwierig für uns Bischöfe, allen eine Eucharistiefeier zu gewährleisten. Wortgottesdienste sind gut und wichtig, doch wir brauchen unbedingt neue Priester. Hinzu kommt noch, dass sich immer mehr Menschen von diesen Gebieten in die Stadt flüchten und nicht betreut werden.“

Brasilien ist mit etwa 130 Millionen Katholiken das größte katholische Land der Erde, allerdings wechselten in den vergangenen Jahrzehnten viele Gläubige vor allem zu evangelischen Freikirchen.

(rv 27.10.2008 mg)







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