Der indische Bundesstaat Orissa will Christen keine Entschädigung für zerstörte Kirchen
und Kircheneigentum zahlen. Die Regierung erklärt zur Begründung, die seit sieben
Wochen anhaltenden Ausschreitungen gegen Christen in Orissa seien ethnischer und nicht
religiöser Natur. Im übrigen sei in der indischen Verfassung das Prinzip der Laizität
festgeschrieben; der Staat mische sich also auch nicht in religiöse Belange ein. Der
katholische Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar, Raphael Cheenath, hatte vor dem Obersten
Gericht in Orissa um Entschädigung für Zerstörungen ersucht. Derweil wird aus Orissa
gemeldet, dass radikale Hindus dort nun versucht, sich das Land von geflüchteten Christen
anzueignen. Allein aus dem Distrikt Kandhamal sind mehr als 50.000 Christen vor der
Gewalt durch extreme Hindus geflohen.