Als „Beleidigung Gottes“ hat die Vereinigte Reformierte Kirche in Großbritannien die
Ermordung einer christlichen Entwicklungshelferin in Afghanistan verurteilt. Die 34-jährige
Gayle Williams – Mitarbeiterin der christlichen Hilfsorganisation SERVE – war am 20.
Oktober in Kabul auf dem Weg zur Arbeit von zwei Männern erschossen worden. Taliban-Sprecher
Zabiullah Mujahid erklärte: „Wir haben sie getötet, weil sie christliche Propaganda
verbreitet hat.“ Die Hilfsorganisation hingegen bestreitet jeden Versuch religiöser
Abwerbung. Allerdings bekennten sich ausländische Mitarbeiter zu ihrem christlichen
Glauben. „Das gibt uns die Motivation, in ein gefährliches Land zu gehen, um zu helfen“,
so der SERVE-Vorsitzende, Mike Lyth. Der Moderator (Vorsitzende) der Generalversammlung
der Vereinigten Reformierten Kirche, John Marsh, nannte es „tief traurig und abscheulich“,
dass Gayle Williams, die der Kirche angehörte, gezielt ermordet worden sei. Sie habe
lediglich Menschen mit Behinderungen helfen wollen. Nach Angaben der ökumenischen
Nachrichtenagentur ENI erklärte die Mutter der Getöteten, Pat Williams, ihre Tochter
habe nur eines im Sinn gehabt – „den Menschen zu dienen, die sie liebte“. Das sei
Gottes Auftrag für sie gewesen. SERVE beschäftigt in Afghanistan 200 vor allem einheimische
Mitarbeiter. Ein Projektpartner ist die deutsche Kindernothilfe.